Aus eingefahrenen Gleisen zu neuen Herausforderungen

Persönliche Wünsche und Vorstellungen müssen eine klare Basis haben

In unseren täglichen Aktivitäten arbeiten wir alle daran, andere in ihrem Erfolgsstreben zu unterstützen. Persönliche Interessen, Wünsche und Ziele treten dabei oft in den Hintergrund. Wir alle sind in diesen Prozess des Erfolgs eingebunden, ohne dass dies dem Einzelnen von uns bewusst ist. Hierbei geht es um die Mitarbeit im Unternehmen, in dem wir oder für das wir arbeiten. Dieses Bestreben erstreckt sich auch auf Menschen in unserem familiären oder persönlichen Umfeld, die wir in ihrer Weiterentwicklung unterstützen.

Ganz gleich, an welcher Stelle wir unsere beruflichen Aufgaben erfüllen, wir arbeiten daran, dass die Abteilung, der Abteilungsleiter, der Geschäftsführer des Unternehmens und das Unternehmen selbst Erfolg haben. Millionen von Menschen besitzen ein hohes Potenzial an Fachwissen und haben keinerlei Befugnisse. Sie dürfen keinerlei Entscheidungen treffen, in der Beratung besitzen ihre Worte aber Gewicht.

Die Unternehmensleitung arbeitet aber auch für den Erfolg ihrer Mitarbeiter. Sie schöpft aus dem Wissenspotenzial der Mitarbeiter und sichert die Existenz durch Entlohnung und Arbeitsplatz.

Voraussetzung sind feste Ziele

Da es auch in Führungspositionen immer zu Fluktuationen in den unterschiedlichsten Positionen kommt, hat jeder die Chance, sich zu bewerben. In den einzelnen Funktionen treten immer wieder Wünsche und Vorstellungen nach Veränderungen auf. In Gedanken oder auch schriftlich werden Analysen des Aufgaben- und Zielbereichs durchgeführt. Dazu gehören:

  • Welche Grenzen sind meiner jetzigen Position gesetzt?
  • Wie sieht mein augenblicklicher Ist-Zustand aus?
  • Was will ich erreichen?
  • Welches sind die Ziele meiner Mitarbeiter in den Schlüsselpositionen?
  • Unterscheiden sich die einzelnen Zielsetzungen?
  • Sind andere Inhaber oder Mitbewerber an meiner Profilierung interessiert oder wird sie behindert?
  • Warum bin ich selbst an einer Veränderung interessiert?
  • Welche Fähigkeiten und Ressourcen kann ich einbringen?
  • Wie gut kann ich mit meinen zukünftigen Partnern zusammenarbeiten?
  • Kann ich mich mit den Zielen der Führung identifizieren?

Auf die verschiedenen Fragen gilt es eine Antwort zu finden. Die Frage nach dem Ziel: Was will ich erreichen? sollte wiederholt beantwortet werden, damit eine effektive Zielklarheit erreicht wird. Eine wesentliche Rolle spielt auch die Erwartung an das Leben und erhalte ich aus meinem Gesundheitspotenzial die entsprechende Energie für die Erfüllung meiner Aufgaben?

Alle Menschen haben in ihrem Lebens- und Berufsalltag eine Fülle an Herausforderungen zu bewältigen, so dass manche ihre persönlichen Ziele ganz oder teilweise aus den Augen verlieren, Neue Aufgaben verlangen Engagement. Es müssen Entscheidungen getroffen und Verantwortung übernommen werden. Die Veränderung kann mit Einschnitten in das bisherige Privatleben verbunden sein. Ebenso sind Einflüsse auf das gesamte Lebensumfeld möglich, die die Partnerschaft, die Familie, den Arbeitsplatz, die Arbeitsgruppe usw. betreffen.

Wer oder was beeinflusst mein Leben im Alltag am meisten?

Die Frage zur Wunschvorstellung: Was erwarte ich von meinem Leben?, muss hier erneut gestellt werden. Sinnvoll ist es, alle Gedanken hierzu aufzuschreiben. Welche Empfindungen und Gefühle treten dabei auf?

Wie hoch ist der Stellenwert, den die Berufsarbeit im persönlichen Leben einnimmt? Wie sieht es in fünf oder zehn Jahren aus, welche Interessen oder Arbeitsaufgaben sollen oder können dann im Vordergrund meines Denkens und Handelns stehen? Was hat sich dann in meinem Arbeitsumfeld geändert?

Große Einflüsse ergeben sich aus den Kontakten zu unserem Lebensumfeld. Wer oder was beeinflusst mein Leben im Alltag?: Ehe- oder Lebenspartner, Kinder, Eltern, Beruf, Chef, Mitarbeiter, Kunden, Schule, Medien, Systeme, Nachbarn, Freunde, Seminare, Religion, Verein, Kultur, Gruppen und andere. Sind wir hier mehrfach stark eingebunden, können gravierende Veränderungen durch Zeitüberschreitung und längere Abwesenheit auch Turbulenzen verursachen.

Auch ohne Positionswechsel ist es möglich, Veränderungen in unserem Arbeitsbereich einzuleiten oder durchzuführen. Betrifft es nur den persönlichen Arbeitsplatz, ist es meist einfach, durch andere Arbeitstechniken den Arbeitsablauf zu verändern. Schwieriger wird es, wenn andere Mitarbeiter oder ganze Abteilungen einbezogen werden sollen.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und meist sehr schwer aus eingefahrenen Gleisen heraus zu bringen. Normal werden Veränderungen gegenüber immer Widerstände entgegen gesetzt. Wenn Veränderungen durchgeführt werden sollen, müssen die Beteiligten von der Notwendigkeit überzeugt werden. Zwingt die Marktlage oder Kundenforderungen zu Veränderungen, ist es meist leichter, diese einzuleiten.

Schnelle Veränderungen sind gefährlich

Schnelle Veränderungen sind gefährlich. Mitarbeiter müssen geschult und überzeugt werden, anderenfalls können Fehler in der Bearbeitung von Kundenaufträgen oder in der Abwicklung auftreten. Selbst nach Schulungen sind nicht alle Mitarbeiter bereit, nach neuen Systemen zu arbeiten. Der Denkprozess, sich mit Neuem abzufinden, braucht Zeit, deshalb ist es wichtig, frühzeitig Gespräche über geplante Veränderungen durchzuführen. Kleine Schritte führen hier oft schneller zum Ziel.

In der jetzigen Zeit gibt es ständig neue Techniken und neues Wissen, das genutzt werden muss. Wer sich hier ausschließt, der verliert meist sehr schnell den Anschluss an den Angebotsmarkt für seine Kunden. Veränderungen zu neuen Techniken und Marktanforderungen basieren meist auf der Anerkennung der bisherigen Leistungen des Unternehmens. Wenn sich ein Unternehmen am Markt behaupten will, muss es heute schneller und besser sein als die Wettbewerber.

Die Forderungen an die Mitarbeiter oder Arbeitsgruppen verlangen eine hohe Flexibilität, ständige Weiterbildung und die Bereitschaft, neues Wissen, neue Techniken und Erkenntnisse dem Unternehmen zugänglich zu machen und zu nutzen. Für Vorgesetzte ergibt sich daraus, dass die Entwicklung mit Hartnäckigkeit und Ausdauer ständig überwacht und verfolgt werden muss. Die Unternehmen befinden sich im Fluss. Wird dieser aufgehalten, bedeutet es Rückschritt. Der Erfolg liegt in der Erkenntnis und der Durchführung ständiger Erneuerungen und Veränderungen.

Sinnvoll ist eine konstruktive, freiwillige Partnerschaft

Ein wichtiger Punkt sind die Wechselbeziehungen innerhalb des Unternehmens oder der Arbeitsgruppe. Eine absolute Abhängigkeit kommt beinahe einer Unterwerfung gleich. Sie erzeugt Ängste, die die Aktivitäten und Fortentwicklung einschränken. Dem Abhängigen geht es darum, alles dem dominanten Partner recht zu machen.

Sehr ausgeprägt ist die Angst vor Arbeitsplatzverlust und den damit verbundenen Folgen. Es ist sinnvoll, sich aus einem absoluten Abhängigkeitsverhältnis heraus zu lösen und eine gewisse Autonomie und Eigenständigkeit anzustreben. Sinnvoll ist eine konstruktive, freiwillige Partnerschaft. Durch eine enge Zusammenarbeit werden beste Ergebnisse und damit Erfolge erreicht.

Die Vorstellung vom Riesenerfolg ist oft eine Illusion. Viel wichtiger ist es, den dauerhaften Erfolg, auch den eigenen, in kleinen Schritten aufzubauen. Mit kleinen Schritten werden die Meilensteine und auch das Ziel einer gesamten Wegstrecke erreicht. Auch hier ist die Zusammenarbeit mit den Partnern wichtig. Niemand ist perfekt. Bei speziellen Aufgaben ist es meist besser auf die Fachkompetenz von Spezialisten auszuweichen, als die eigene Zeit zu investieren.

Die Stromlinienform des Unternehmens erhalten

Im harten Wettbewerb hören wir immer wieder, dass sich Unternehmen Schlankheitskuren verordnen. Die Not zwingt zu neuen Erkenntnissen und Maßnahmen. Im Prozess der kontinuierlichen Veränderung muss die Stromlinienform des Unternehmens auf Dauer erhalten bleiben, ohne dass es zu spontanen Eingriffen kommt. Dazu kann und muss jeder Mitarbeiter beitragen.

Wird ein einzelner Mitarbeiter trotz aller anderen Maßnahmen von einer Entlassung betroffen, so geht dabei die Welt nicht unter. Was geht dabei verloren? In zahlreichen Fällen hat sich jedoch gezeigt, dass eine Entlassung für den Betroffenen auch eine positive Veränderung mit sich bringen kann. Der wertvollste Schatz, das Wissens- und Kenntnispotenzial und die Fachkompetenz können in ein anderes Unternehmen eingebracht werden und dort zum Erfolg beitragen.

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Die Lebensperspektive sollte sein, dass wir den kontinuierlichen Veränderungsprozess mitgestalten, die anfallenden Aufgaben lösen und zum Erfolg aller unseren Beitrag leisten. Wenn wir in unserem Leben nicht selbst bestimmen, werden es andere für uns tun.