Mein Lebenswunschbild

Betrachtungen über die persönliche Zukunft

Große Ziele bestimmen den Weg. Wagen Sie einen Blick in Ihre persönliche Zukunft. Denn Sie bestimmen, wie Ihre innere Entwicklung verlaufen und wie ihr Leben in zwanzig. dreißig oder mehr Jahren aussehen soll. Aus diesem Fernziel ergeben sich dann viele kleine Schritte, die in Jahres-, Monats- oder Tagesplänen umgesetzt werden. Der Autor beschreibt, dass dieser Weg gar nicht so schwer zu gehen ist.

„So ist’s in alter Zeit gewesen,
So ist es, fürcht’ ich, auch noch heut´:
Wer nicht besonders auserlesen,
Dem macht die Tugend Schwierigkeit.
Aufsteigend musst Du Dich bemühen,
Doch ohne Mühe sinkest Du.
Der liebe Gott muss immer ziehen,
Dem Teufel fällt’s von selber zu.“

Dieses Gedicht von Wilhelm Busch habe ich an den Anfang meiner Gedanken gestellt, denn dieser Achtzeiler zeigt, dass er nicht nur ein begabter Dichter, Zeichner und Maler, sondern auch ein tiefschauender Philosoph war, dem dabei der gesunde Humor nicht verlorengegangen ist. Schließlich sind gerade wir es, die sich aufsteigend bemühen wollen und es auch tun.

Zu allen Zeiten hat es Bestrebungen gegeben, die Menschen zu ihrer eigentlichen Lebensaufgabe hinzuführen. Es war dies das Ziel der uralten Propheten, der Religionsstifter und auch der ganz einfachen menschlichen Vorbilder. „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!” das war die Forderung von Johann Wolfgang von Goethe. Aber mit Ermahnungen, Postulaten, Forderungen und Drohungen ist man diesem Ziel bis heute kaum näher gekommen.

Wir sind ein noch recht kleiner Kreis von Menschen, die sich ernsthaft mit ihrem eigenen Leben, dessen Sinn und Gestaltung auseinandersetzen, gewiss nicht jeder gleich intensiv, aber eben doch und ganz sicher mit den Grundlagen des eigenen Lebens. Denn während wir Methodiker unsere Lebensanalyse durcharbeiten, werden wir immer nachdenklich, werden wir sehend!

Eine junge Frau aus einem meinem Gildenkreis hat die ganze Traurigkeit ihrer trüben Jugend dabei aufgearbeitet, hat sie hinter sich gelassen und sich aufstrebend bemühte die Gegenwart zu nutzen mit dem Ziel: nun ein zufriedenes und glückliches Leben für sich und ihre kleine Familie zu gestalten. Ist das nicht ein schönes Ergebnis?

Wohl jeder, der sich mit der Arbeitsmethodik befasst hat, hat auch begriffen, dass es sich lohnt, einem höheren Ziel im Leben entgegen zu streben, dem Ziel, seinem eigenen Leben Inhalt und Richtung zu geben; durch das, was wir uns selbst in unserem Leben innig wünschen. Es lohnt sich, weil wir selbst die größten Nutznießer unseres Bestrebens werden.

Wir gewinnen Freunde und Freude auf unserem Weg, wir gewinnen innere Ruhe, Zufriedenheit und Gelassenheit. Wir gewinnen unsere innere Freiheit, die uns niemand rauben kann. Wie erreichen wir dies?

Es gibt nur einen Weg und wir müssen ihn „unten“ anfangen, uns zunächst unser Weltbild erarbeiten, also unser persönliches Bild von der Welt, in der wir leben. Der nächste Schritt ist, unser persönliches Menschenbild zu formen und dabei das Bild von dem Menschen, der uns am allernächsten steht: von uns selbst.

Schließlich folgt daraus die Chance, unser Lebenswunschbild zu entwerfen, das Drehbuch unseres Lebensfilmes zu schreiben, indem wir zugleich Regisseur und Hauptdarsteller sein müssen. Ein faszinierender Weg, der zwangsläufig zu Veränderungen in uns und um uns führt: Zur Evolution. Gehen wir diesen Weg nachfolgend einmal gemeinsam!

Mein Weltbild

Es ist sehr unterschiedlich, wie wir Menschen die Welt sehen. Wir sprechen von der Weltbevölkerung und meinen die Bevölkerung unserer Erde, wir sprechen vorn Weltall und meinen doch nur unser kleines Sonnensystem. Daneben sprechen wir von Weltanschauungen und damit ist niemals gemeint, wie wir selbst die Welt anschauen, sondern wie es uns andere beigebracht haben, sie zu sehen.

Es ist also die übliche Sprachverwirrung zwischen Menschen, die die gleichen Worte gebrauchen und dabei doch alle an etwas anderes denken. Aber damit fängt es an.

Der Punkt Null im Netzwerk der Methodik ist vielleicht in der Lage, es wirklich auf den Punkt zu bringen. Er entstand aus der Vernetzung meines geordneten Wissens mit dem „Nachdenken“, dem Hinterfragen. In dieser Deutung des Begriffes „Mein Weltbild“ erkenne ich, dass ich nur meine eigene Welt sehen kann,

Sie ist geprägt von dem, was ich selbst sehe und begreife, was ich zu diesem Thema gelernt habe, also auch von dem, was andere unter dem Begriff „Welt“ verstehen und es mir vermittelt haben. Schließlich wirkt auch mit hinein, was ich überhaupt verstehen kann und verstehen will!

Ich bin in diesem unbegreiflich großen Universum kleiner als ein Sandkorn in der Wüste und bin mir doch bewusst, ein Teil, ein Abbild dieses Riesengroßen zu sein, ein Teil des ebenso riesengroßen, unbegreiflichen Lebens. Ich bin ein Gefangener des Erdballs, in dem Polarität Gesetz ist: Gutes und Böses, Freude und Leid, Licht und Schatten, oben und unten und so weiter. Und doch weiß ich, dass beide Pole zusammengehören und nur voneinander und miteinander leben können, also ein Ganzes bilden. Das war mir nicht immer und zu alten Zeiten so klar.

Mein Weltbild, das Bild, das ich von meiner Welt in mir und von der Welt um mich herum mache, war und ist in einem stetigen Wandel begriffen. Und es ist nicht allein bei mir so, sondern sicher auch bei Ihnen.

Ich hatte das Glück, etwa zur Zeit meiner Volljährigkeit im Bücherschrank meiner Eltern hilfreiche Gedanken zu finden, die schließlich das in mir entstehen ließen, was ich heute als „mein Weltbild“ bezeichnen kann. Dieses Bild hat gewisse Grundnormen, aber es wandelt sich auch heute noch. Es wandelt sich mit neuen Erkenntnissen und mit der Veränderung meines Bewusstseins.

Eine der Grundnormen ist das Wissen, dass ich nicht alles wissen und begreifen, aber dass ich dies auch akzeptieren kann. Ich strebe nach immer tieferen Einsichten und bin in dem Bewusstsein glücklich, dass es für mich immer wieder neue Einsichten geben wird.

Mein Menschenbild

Aus dem Bild heraus, das ich mir von der Welt gemacht habe und mache, entsteht auch das Bild, das ich mir von dem Menschen mache. Und hier geht es mir zunächst einmal um mich selbst. Das ist weder Egoismus noch Eitelkeit, sondern eher Bescheidenheit und einfache Wahrheit. Für jeden Menschen gilt das Gleiche, was ich hiermit zum Ausdruck bringen möchte.

Erst wenn ich selbst erkannt habe, wie schwer es ist, mich selbst bis in die letzten Winkel so zu begreifen, dass das Bild vollkommen und fast ohne „blinden Flecken“ ist, kann ich mich überhaupt daran wagen, mir ein Bild von anderen Menschen zu machen. Und da ich auch nicht ,,besonders auserlesen“ bin, weiß ich, dass ich mich bemühen muss, um aufstreben zu können, um ein guter Mensch zu sein, zu bleiben oder auch erst werden zu können. Indem ich meine eigenen Fehler und Mängel wenigstens zu einem gewissen Teil erkenne, bleibe ich davon verschont, meine Nächsten allzu schnell zu verurteilen.

Mein Menschenbild ist also das, was ich von mir weiß und verstehe. Wenn sich jeder Mensch dieser Tatsache bewusst würde, könnte unser Umgang miteinander nur verbessert werden. Eingebettet ist dieses Menschenbild in die naturwissenschaftlichen Grundlagen (soweit sie mir bekannt sind), in meine Sinnfindung. meinen Glauben und meine subjektiven Wahrheiten. Nur über mein Ringen um das Weltbild und um das Menschenbild ist es mir möglich, zu meinem Lebenswunschbild zu gelangen.

Mein Lebenswunschbild

Das Netzwerk der Methodik gibt uns eine Erläuterung zu der Vokabel ,,Lebenswunschbild“. Was ist das Lebenswunschbild?

Es soll das Bild von meinem konkreten und konstruktiven Plan sein, von meiner Vorstellung von meiner Zukunft, was ich aus meinen eigenen Erkenntnissen und Empfindungen heraus optimal gestalten will, um meine Lebensaufgabe zu erfüllen. So steht es im Netzwerk, in den Feldern der Methoden und Lebensbereiche.

Es geht hier um Inhalte und nicht um die „Verpackungen“. Sich ein eigenes Heim zu wünschen ist damit nicht gemeint: es geht darum, wie der Inhalt sein soll. Dadurch ist das eigene Heim eigentlich erst die Folge dessen, was als Atmosphäre darin zu verwirklichen ist.

Das Lebenswunschbild ist ein Bild dessen, was ich zu erleben wünsche. Es ist mein Bild dessen, wie es mir und den Meinen ergehen möge, was ich gestalten möchte, wie ich mich verhalten möchte und was ich zu schaffen wünsche. Das ist der Inhalt. Dass dieser Inhalt auf dieser Erde auch eine Verpackung benötigt, ist erst ein weiteres Problem, mit dem jeder fertig werden kann, wenn er den Inhalt hat.

Das Lebenswunschbild ist also keine fotografische Aufnahme von Objekten, sondern ein Film voll Bewegung und Handlung. Es ist ein Drehbuch voller Spannung und Aktivität von der Erfüllung meiner Wünsche. Dies gibt mir die Kraft, auch Hindernisse zu überwinden, Mühen auf mich zu nehmen und die „Arbeit“ an der Wunscherfüllung als Lust zu empfinden.

Ihr Weg zu Ihrem Lebenswunschbild

Wie gelangen Sie nun zu Ihrem Lebenswunschbild? Am einfachsten nutzen Sie die geniale Orientierungshilfe der Großmann-Methodik: das Netzwerk. Auch Ihr Lebenswunschbild bezieht sich auf Ihr Leben und daher auch auf die Lebensbereiche, die vorgegeben sind.

Gehen Sie diese Lebensbereiche Stück um Stück durch und lassen Sie sich zu eigenen Gestaltungsmethoden inspirieren. Das ist der einfachste Weg, um auch Ihre Wünsche und Wunschvorstellungen zu kanalisieren und zu konkretisieren.

0 Wissen: Dieser Punkt mahnt Sie, nicht stehen zu bleiben, sondern sich unablässig wei­terzubilden. Nie zuvor ist die Entwicklung des Wissens ähnlich stürmisch expandiert wie in den vergangenen hundert Jahren. Ihre Frage an Sie selbst, an Ihre Entwicklung und an Ihr Bild vom Wunsch an Ihr Leben sollte etwa lauten: genügt es mir, was ich heute weiß (auch wenn ich 90 Jahre alt bin), oder wünsche ich mein Wissen zu erweitern, um die Geschehnisse um mich herum zu verstehen? Schreiben Sie es nieder!

1 Bewerten: Dieser Punkt erinnert einmal daran, dass Sie als Mensch alle Dinge bewerten, denen Sie begegnen. Der Punkt erinnert Sie daran, dass Sie Wertvorstellungen haben, auch dann, wenn Ihnen diese nicht bewusst sind. Dabei prüfen Sie, ob es für Sie nützlich ist oder nicht, ob es zu Ihren Wertvorstellungen passt oder nicht. Dieser Punkt soll Sie aber auch gleichzeitig daran erinnern, dass Ihre Wertvorstellungen lebendig sind, sich also im Laufe Ihres Lebens wandeln. Prüfen Sie also Ihre Wertvorstellungen und schreiben Sie diese nieder (vergessen Sie das Datum nicht!).

2 Planen: Wollen Sie das, was Sie sich als Inhalt Ihres Lebens wünschen auch verwirklicht sehen, müssen Sie auch etwas dazu beitragen, etwas tun. Dieser Punkt steht als Präambel zu den folgenden sieben Lebensbereichen. zu deren Gestaltung Sie beitragen können, wenn Sie es wirklich wollen. Und dann heißt es im Netzwerk weiter: ,,Was will ich in Zukunft erreichen in Bezug auf ….”

  • meine Gesundheit und Leistungsfähigkeit?
  • meine Persönlichkeit?
  • meine Lebenspartner?
  • meinen Beruf, meine Finanzen?
  • meine Engpässe, Krisen, Probleme und Gefahren?
  • mein soziales Umfeld: Gesellschaften, Gemeinschaften?
  • meinen Lebensraum?

Nicht nur diese Lebensbereiche helfen Ihnen, das Drehbuch Ihres Lebens zu konzipieren, auch die Methoden sind Ihnen nützlich. Sie erfahren, mit welchen Methoden Sie das eine oder andere Ergebnis erreichen können. Ein paar Beispiele sollen dies erläutern.

Sie wollen im Bereich Ihrer Lebenspartner etwas verändern und zwar ein gesundes Verhältnis gestalten. Was müssen Sie beachten? Methode „Ordnen” sagt Ihnen: Für ein gutes partnerschaftliches Verhältnis sollten Sie ,,Lebensfreude, gemeinsame Glücksergebnisse, Höhepunkte, Erfolgsgenüsse schaffen“. Diese Aussage können Sie noch analog erweitern und auf das Ergebnis hin etwas dazu tun, also einen Plan entwerfen und diesen dann durchführen.

Sie wollen beruflich etwas verändern, Sie stoßen an die Grenzen Ihrer eigenen Schaffenskraft. Was können Sie tun? Methode „Ergänzen° sagt Ihnen, was Sie tun können: ”Zusammenarbeit mit Kollegen, Mitarbeitern, Geschäftspartnern”. Auch diese Aussage können Sie analog Ihrer persönlichen Vorstellung noch erweitern oder verändern und auf das Ergebnis hin etwas dazu tun, also zunächst einen Plan entwerfen und ihn dann durchführen.

Ihr Lebenswunschbild wird, wenn Sie es so aufbauen, alle Ihre Lebensbereiche umfassen und Sie zwangsläufig zu Wohlbefinden, zur Selbstverwirklichung, zur mitmenschlichen Harmonie, zur Ernte von Werten, zum schöpferischen Wettbewerb, zu Ihren lebenswerten und lebenswichtigen Aufgaben und Ziele und schließlich zu Ihrer persönlichen Entwicklung führen.

Vertrauen Sie sich dem Leben an. Durch die Arbeit mit der Arbeitsmethodik finden Sie den Weg, den Sie zu gehen haben. Gehen müssen Sie diesen Weg selbst. In den Gilden finden Sie Partner, die ihnen dabei helfen können, aber Sie selbst müssen den Anfang machen.

Wie sich das Lebenswunschbild gestalten lässt

Geben Sie sich in unterschiedlichen Intervallen selbst Ihre Antwort auf die folgenden Fragen und suchen Sie sich Hilfe aus den entsprechenden Teilen Ihrer Persönlichen Situationsanalyse (Persitana):

  1. Wie soll mein geistig-seelischer-körperlicher Gesundheitszustand verlaufen? Was tue ich dafür? Was kann ich dafür tun?
  2. Welche meiner Begabungen gilt es zu verwerten, auszuleben? Für wen? Welche Hauptbegabungen habe ich? Welche Fähigkeiten habe ich? Wie kann ich meine Begabungen und Fähigkeiten in Werte verwandeln?
  3. Welche Aufgaben und Ziele ergeben sich aus meinem Zusammenleben mit Partnern? Welche Partner habe ich und welche möchte ich haben? Bei welchen Menschen fühle ich mich am wohlsten? Was tue ich, damit ich mit den mir liebsten Partnern zusammentreffe?
  4. Welche beruflichen Ziele und Ergebnisse schweben mir als Ideal vor? Wo liegt mein spezielles Wissen und Können? Wie kann ich beides ideal miteinander verbinden? Was fehlt mir noch und wie kann ich es mir aneignen?
  5. Wie möchte ich schwierige Situationen in meinem Leben meistern? Welche Probleme stehen an, welche zeichnen sich ab? Wie sorge ich vor, um schwierige Situationen problemlos zu meistern?
  6. Welchen Platz stelle ich mir vor, den ich in meiner sozialen Umwelt (welcher) einnehmen möchte? Was kann ich anbieten? Welchen Nutzen hat dies für die Gemeinschaft? Welchen Nutzen hat es für mich?
  7. Wie verhalte ich mich zu einer gedeihlichen Weiterentwicklung allen Lebens? Wie ist meine Grundeinstellung? Wie kann ich zum Gedeihen beitragen? Wie kann ich die allgemeine Lebensqualität und Lebensfreude fördern?

Lassen Sie diese Fragen erst einmal auf sich wirken. Schreiben Sie je auf einem gesonderten Blatt Ihre Überlegungen nieder. Wenn nötig, vertrauen Sie sich einem Partner an und suchen dort Resonanz und Hilfe.