Die Macht der Konzentration

Im richtigen Moment das Richtige tun!

Seit tausenden von Jahren sucht der Mensch nach einem Weg, der schneller zu Erkenntnissen führt und desgleichen bessere Problemlösungen bietet. Angefangen bei den Menschen- und Tieropfern, welche die Götter gut gesinnt machen sollten, fand der Mensch im Laufe der Jahrhunderte schließlich doch heraus, dass er selbst etwas tun sollte, die Initiative ergreifen muss. Der Mensch der Neuzeit wiederum leidet an einem Zuviel an Angeboten und Möglichkeiten: was mache ich zuerst, am besten, am schnellsten – gleichzeitig. Plötzlich weiß er nicht mehr, „wo ihm der Kopf steht”. Er droht in der Informationsflut zu ertrinken und braucht deshalb einen „Rettungsanker”.

Der Sinn des Lebens bedeutet, sich selbst zu verbessern und dadurch seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln.

Dieses hohe und an sich wichtigste Ziel jedes Menschen lässt sich leichter angehen und erreichen, indem man die universellen Naturgesetze studiert, die gewissermaßen als Lehrer in der Schule des Lebens dienen. Diese beruhen auf dem einfachen Prinzip von Ursache und Wirkung, wie auch der Spruch deutlich macht: „Was Du säst, das wirst Du ernten.”

Auf Grund der Kenntnisse solcher Prinzipien entschlüsseln sich einem scheinbare Zufälle, die allgemein als unumgängliches „Glück” oder „Pech” angesehen werden. Die menschliche Persönlichkeit, bestehend aus Intelligenz, Talenten und Charaktereigenschaften, sollte im Lauf des Lebens stetig verbessert und weiterentwickelt werden. Als entscheidende Hilfe existieren die alles harmonisch regulierenden Naturgesetze.

Der in der Seele „eingebaute Freie Wille” kann nur durch konzentriert durchgeführte Denkprozesse voll zur Geltung kommen, dadurch verstärken wir die Chance zur Verbesserung der Charaktereigenschaften, deren Entwicklungsstand das positive oder negative Befinden der Persönlichkeit beeinflussen. Das Streben einer Persönlichkeit nach Weiterentwicklung aller drei seelischen Funktionen durch die Praxis der Konzentration zieht Energie, Erfolg und Gesundheit nach sich.

Im „Hier und Jetzt” leben, in der Realität sein heißt, sich auf das augenblickliche Tun zu konzentrieren. Das klingt einfach, doch es bedarf eines gewissen Trainings, um diese Fähigkeit zunehmend zu entwickeln.

Unsere Bemühungen um eine bessere Konzentration bewahren uns vor dem größten Übel, der Tagträumerei. Dies sind ablenkende und abschweifende Gedanken, die während einer Tätigkeit immer wieder kommen können. Sie sind die hauptsächliche Quelle für Versuchungen, Sorgen und falsche Einstellungen, die so gut wie immer zu falschen Entscheidungen führen. Wer in der Vergangenheit weilt oder in die Zukunft schwebt, ist nicht in der Realität. Oft machen wir uns auch allzu bestimmte Vorstellungen und nehmen uns damit die Einsicht und Intuition zu noch optimaleren Lösungen.

Alle Probleme, Missgeschicke oder Unfälle sind auf mangelnde Konzentration zurückzuführen. Dagegen bildet das konzentrierte „im Augenblick sein”, das heißt mit unseren Gedanken bei der Tätigkeit sein, eine Schutzhülle für all unser Tun.

Das Erkennen des Wesentlichen, eine Steigerung der Intelligenz und Kreativität. und vor allem eine präzisere Intuition, die uns zu richtigeren Entscheidungen verhilft, können durch die Bemühungen um bessere Konzentration erfahren werden.

„Morgenstund’ hat Gold im Mund” besagt, dass schon seit langem der besondere Wert der ersten Tagesstunde bekannt ist. Die Bemühungen um Konzentration in dieser ersten Stunde des Tages bestimmen den ganzen Tag. Ob wir durch offene Türen gehen und Missgeschicke erleben, hängt davon ab, wie gut es uns gelingt, uns in dieser ersten Stunde auf unsere Tätigkeiten zu konzentrieren und nicht schon mit den Gedanken im Büro, beim Einkauf oder irgendwelchen Nebensächlichkeiten zu verweilen.

Das heißt also mit den Gedanken voll bei nur einer Tätigkeit zu sein! Die ersten Tätigkeiten des Tages wie Zähneputzen, Rasieren, Duschen. Abtrocknen und Anziehen scheinen unbedeutend, Aber gerade deshalb, weil wir sie nämlich als unwichtige Routine einschätzen, sind wir gerade dann in Gedanken woanders und diese Art der „Zerstreutheit” prägt dann den ganzen Tag!

Da nun die erste Stunde eine Art „Zündung” oder „Starthilfe” für den gesamten Tagesablauf ist, sind besonders diese oben genannten kleinen „unwichtigen Tätigkeiten” die beste Übung. Auf diese Weise bestimmen wir selbst, ob der Tagesablauf durch Konzentration in der ersten Stunde harmonisch und ohne große Widerstände abläuft, oder ob er gekennzeichnet ist durch Missgeschicke. die wir dann „Pech” nennen: „Glück” oder „Pech” sind daher wirklich in unserer Hand!

Konzentration hat im Grunde mit Ordnung zu tun. Wir bemühen uns, unsere Gedanken in Ordnung zu halten – am richtigen Platz – beim jeweiligen Tun. Diese Ordnung entspricht einer göttlichen Ordnung. Je ordentlicher wir mit unseren Gedanken umgehen, desto bewusster werden wir unseres Selbst und unserer Umwelt. Dies führt zu mehr Selbstbewusstsein, letztendlich zu mehr Selbstsicherheit.

Wenn wir geistesgegenwärtig sind, dann ist der Geist Gottes mit uns in der Gegenwart. Gott ist ständige Konzentration und diese Konzentration ist Energie – eine geistige Kraft. Wir alle wissen, dass Gedanken Kräfte, ja sogar Mächte sind. Wenn wir uns nun auf ein Handeln konzentrieren, so sind wir an dieses göttliche Kraftfeld angeschlossen. Wir bekommen auf dem kürzesten Weg, gewissermaßen wie durch das Telefon, die jeweils besten Ideen.

Es sind diese Geistesblitze, die unser Tun noch effektiver und wertvoller machen. Nach einer intensiven, konzentrierten Tätigkeit fühlen wir uns wohl und voll Energie und können uns an einem glücklichen Resultat erfreuen.

Konzentration als beste Energiequelle bringt einen freudigen Unterton für den ganzen Tag. Diese Freude bringt wieder Energie, und so haben wir die Möglichkeit, einen positiven Kreislauf zu starten. Wir haben damit den Schlüssel zum glücklichen Schicksal in der eigenen Hand: Konzentration ist bestmöglicher Schutz.